Loxone + KNX - Dual fahren? (Das übliche Thema .. Ausfallsicherheit)

Einklappen
X
 
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Gast

    #1

    Loxone + KNX - Dual fahren? (Das übliche Thema .. Ausfallsicherheit)

    Hallo zusammen,

    ich beschäftige mich nun seit einigen Wochen mit der Thematik Smart Home und muss sagen dass mir für die Umsetzung von komplexeren Logiken das Loxone-System am besten gefällt.
    Nichtsdestotrotz möchte ich unbedingt auf KNX Taster (Sensoren) und KNX Aktoren für die Grundfunktion Licht/Beschattung/Heizung setzen.

    Das Thema "Ausfallsicherheit" und Loxone hört man ja dauernd - ich möchte hier auch NICHT nochmal die üblichen Themen durchdiskutieren sondern habe folgende Frage.

    => Ist es möglich KNX mit Loxone als HS/Visu/Logikzentrale im "Dualen-Modus" zu fahren?

    Unter Dual verstehe ich, dass bspw. mein Taster ein EIN-Telegramm an den vorgesehenen Aktor (Lampe an) schickt, außerdem noch der Loxone Miniserver das Telegramm mithört.
    Somit sollte Loxone intern passend die Status verwalten können (bspw. dass ein Taster gedrückt wurde bzw. den Aktor-Status abfragen um den aktuellen Zustand abbilden zu können).
    Damit soll sichergestellt werden dass KNX zu KNX direkt spricht und falls der Miniserver mal Hopps geht dennoch sich die Grundfunktionen tadellos schalten lassen.

    Der Miniserver selbst ist für "komplexere" Logikaufgaben zuständig (die im Worst-Case auch mal ausfallen dürften) - eben alle Späße was bspw. mit Anwesenheits-Sensorik, Temperierung mit Wetterstation, und vieles vieles mehr zu tun hat.

    Mir ist klar, dass Loxone eigentlich eine volle Kontrolle über die KNX-Geräte vorschreibt (sprich 1 beim Tastendruck 0 beim Loslasen, bzw. vollen Zugriff auf Relais von Aktoren) - damit ist nur die Ausfallsicherheit von KNX dahin, da ich einen Single-Point-of-Failure habe.
    -> Ich kenne die Option mit "ja man hat ne Notfall-ETS-Programmierung da und wenn der Miniserver ausfällt wird kurz das KNX-only ETS-Projekt aufgespielt" ... ist leider keine Lösung da zwar ich selbst das problemlos könnte - aber wenn man selbst längerfristig unterwegs ist, sollten die Hausbewohner nicht funktionslos dastehen.

    (Schade dass es keinen "Notfall-Baustein" für KNX gibt, der Idiotensicher auf Knopfdruck die gesamte Anlage umprogrammiert ;-))

    - Über Antworten wie man "KNX-only" für die sehr einfachen Grundfunktionen fahren kann und dennoch Loxone sinnvoll für komplexere Logik und Spielereien integriert, wäre ich dankbar!

    Gruß
  • Christian Fenzl
    Lebende Foren Legende
    • 31.08.2015
    • 11238

    #2
    Servus!

    Im Prinzip funktioniert das von dir Beschriebene mit den Funktionsbausteinen EIB-Taster und EIB-Dimmer.
    Du kannst auch jederzeit in eine eventuell vorhandene Logik zwischen KNX-Komponenten eingreifen, und sofern der KNX-Sensor auch einen Eingang hat (z.B. ein KNX-Bewegungsmelder) ihm z.B. sagen, lass das Licht jetzt an, oder schalt nicht mehr ein.

    Wo eine KNX-autarke Steuerung wirklich nicht geht, ist die Automatischjalousie. Dort MUSST du die KNX-Jalousienaktoren und Taster "dumm" programmieren, damit die Loxone die Kontrolle hat.

    Sonst habe ich in einem KNX-Loxone-"Kombihaus" - zum Teil aber doch mit einigem Aufwand - wirklich alles kombiniert, z.B.
    - KNX-Taster steuert Loxone Musicserver, die Rückmeldung "Musicserver ist an" wird als grünes LED am Taster dargestellt (wobei hier der Taster eh nur Loxone Logik dahinter hat), oder
    - Alarmanlagen-Baustein sendet in den KNX-Bus "Alles ein" bei Alarm, oder
    - Wenn Loxone offene Fenster meldet, blinkt das rote Lämpchen an zwei KNX-Tastern

    Das ist schon sehr cool.

    lg, Christian
    Hilfe für die Menschen der Ukraine: https://www.loxforum.com/forum/proje...Cr-die-ukraine

    Kommentar

    • Gast

      #3
      Hallo Christian,

      danke für die schnelle Antwort - das klingt doch alles schonmal sehr gut.

      Wie bereits auch gesagt: Ich gehe nicht davon aus, dass der Miniserver so schnell ausfällt (das ist ja Loxone selbst ein großes Anliegen) und wenn doch dann mal nicht die Musik steuerbar ist oder die wetterbasierte Jalousiesteuerung nicht läuft, ist das schon okay ;-)

      Dennoch verstehe ich noch nicht so ganz (egal ob von dir oder in der Loxone Dokumentation):
      - Wieso ist die Automatikjalousie so ein Sonderfall? Merkt sich die Loxone intern den Zustand der Jalousien (geschlossen X%?, angewinkelt?, etc.), sodass die volle Kontrolle notwendig wird um bspw. Szenarien wie "40% Beschattung" oder "halb angewinkelt bei 80% geschlossen" etc. realisieren zu können?
      - Eine KNX-only Backuplösung wird für die Jalousiesteuerung dann wohl schlecht realisierbar sein? (selbst wenn ich den Boolean/1 bei "Taste gedrückt" direkt an den Jalousieaktor schicken würde .. pfusche ich ja wieder der Loxone rein - da bleibt wohl nur der Weg zum Schaltschrank mit manueller Steuerung?)

      Gruß
      Dominik

      Kommentar

      • Automation
        Supermoderator
        • 23.08.2015
        • 663

        #4
        Ich habe genau die Konstellation, Grundfunktionen gehen direkt über den Bus, der MS ist stiller Zuhörer. Weitergehende Funktionen gehen nur über den MS und fallen dann weg, wenn MS tot..


        Gesendet von meiner Steintafel mit Tapas
        En Gruäss us de Schwiiz
        KNX seit 2005
        Miniserver seit Jan. 2011

        Kommentar

        • Automation
          Supermoderator
          • 23.08.2015
          • 663

          #5
          Bei der Jalousie kannst du schon mit dem KNX Taster die Jalousie direkt ansteuern und über den MS die Beschattung machen. Nur in der Visu wirst du den Status der Jalousie nicht korrekt anzeigen können. Die Beschattung selber kannst du dann nur bedingt mit dem Beschattungsbaustein machen, dazu gibts aber im alten Forum genügend Lesefutter...


          Gesendet von meiner Steintafel mit Tapas
          En Gruäss us de Schwiiz
          KNX seit 2005
          Miniserver seit Jan. 2011

          Kommentar

          • Gast

            #6
            Automation Danke, die Auskunft reicht mir schonmal um KNX mit Loxone passend umsetzen zu können.

            Werd mich dann mal weiter belesen.

            Kommentar

            • Mango
              MS Profi
              • 10.10.2015
              • 656

              #7
              Mir erschließt sich nicht der Sinn mit 2 Systemen parallel zu fahren?!

              Wenn man doch eh schon sämtliche Sensoren/Aktoren auf KNX hat, warum dann noch Loxone? Nür für eine Visu? Dann doch lieber 2-3 Monate sparen und nen Systemeigene Visu (ggf. mit Server) kaufen und einsetzen, oder?!

              Wie du es schon geschrieben hast, schreibt Loxone eigentlich die Kontrolle der Sensoren/Aktoren vor und die Ausfallsicherheit währe dahin.
              So tief bin ich in der Materie KNX nicht drin um eine 100%ige Aussage tätigen zu können aber mein Nachbar hat z.B. nur KNX verbaut und auch seine Rollos fahren Wetter- und Uhrzeitabhängig.
              Ist es so viel teurer entsprechende KNX Komponenten zu verbauen als ein Loxone MS + Komponenten für Loxone (Netzgeräte, etc)?

              Das vorab...

              Um deine Frage ggf. etwas zu beantworten oder eher gesagt Gedankenanstöße zu geben.
              Es müsste doch möglich sein im MS die Signale durchzuschleifen bzw. Abzufangen. Sprich von sämtlichen Bausteinen nur die Eingänge (mit KNX Adressse) beschalten aber nicht die Ausgänge. Somit sollte einer reinen Visu durch den MS nichts im Wege stehen.
              Ebenso sollte es auch für die Rollos möglich sein. Der Rollobaustein braucht eigentlich nur die Eingänge ob der Motor hoch oder runter fährt (als Rückmeldung vom Motor z.B.) klar alle anderen Parameter müssen auch eingestellt sein, Fahrzeiten etc. aber die Berechnung würde der MS doch dennoch durchführen.
              Take it easy, but take it.

              Kommentar

              • Automation
                Supermoderator
                • 23.08.2015
                • 663

                #8
                Zitat von Mango
                Mir erschließt sich nicht der Sinn mit 2 Systemen parallel zu fahren?!
                Wenn der MS ausfällt, habe ich immer noch die Gelegenheit an den wichtigsten Orten Licht zu machen. Und ein Ausfall war Systembedingt keine Seltenheit in der Vergangenheit.

                Zitat von Mango
                Wenn man doch eh schon sämtliche Sensoren/Aktoren auf KNX hat, warum dann noch Loxone? Nür für eine Visu? Dann doch lieber 2-3 Monate sparen und nen Systemeigene Visu (ggf. mit Server) kaufen und einsetzen, oder?!
                Den MS für Visu, aber speziell für die Logik. Nur mit KNX Sensoren und Aktoren, kann eine etwas kompliziertere Logik nicht realisiert werden. Dazu werden auch zentrale Steuerelemente wie ein Homeserver, oder EIBPC, oder....benötigt.

                Zitat von Mango
                Ist es so viel teurer entsprechende KNX Komponenten zu verbauen als ein Loxone MS + Komponenten für Loxone (Netzgeräte, etc)?
                KNX in Kombination mit dem MS ist eben unschlagbar. KNX macht mich unabhängig, ich kann irgendwelche KNX Komponenten nehmen, die Auswahl ist riesig. Der MS und die Leistung mit der einfachen Programmierung ist in meinen Augen immer noch unschlagbar. Zudem habe ich sehr viele weitere Schnittstellen, die mir mit dem MS zur Verfügung stehen, das kann ich vn anderen Systemen nicht behaupten.
                En Gruäss us de Schwiiz
                KNX seit 2005
                Miniserver seit Jan. 2011

                Kommentar

                • Gast

                  #9
                  Also ich werde meine KNX Komponenten nur als dumme Aktoren und Sensoren betreiben. Mich würde es stören die Logik in verschiedenen Systemen verteilt zu haben. Das führt doch zu mehr Komplexität und irgendwann zu Problemen.
                  Die Argumente mit Ausfallsicherheit erschließen sich mir auch nicht so ganz. Habe ich KNX wirklich als Bus verlegt brauch ich nur einmal falsch bohren und das Haus ist genauso dunkel wie bei einem Loxone Ausfall. Gleiches gilt für die KNX Drossel. Und wenn ich mir dann noch überlege dass ich mir bei KNX die Hardware auch noch nach den Features der mitgelieferten Applikation aussuchen muss finde ich das ganzschön steinzeitlich.

                  Und das Argument: "Wenn der Strom ausfällt kann ich ja gar kein Licht mehr schalten" kann man recht einfach entkräften

                  Kommentar

                  • Automation
                    Supermoderator
                    • 23.08.2015
                    • 663

                    #10
                    Zitat von Michael Düsterhus
                    Habe ich KNX wirklich als Bus verlegt brauch ich nur einmal falsch bohren und das Haus ist genauso dunkel wie bei einem Loxone Ausfall.
                    Das Bohren kann ich im Griff haben, ich weiss ja wo die Kabel durchlaufen (Fotodokumentation während des Baus). Zudem war (ist??) die Stabilität des MS erheblich kleiner, als die Wahrscheinlichkeit des Kabelbohrens.
                    Zudem ich habe Aktoren, wo ich mechanisch die Relais schalten kann, da kann der Bus so defekt sein wie er will.

                    Zitat von Michael Düsterhus
                    Gleiches gilt für die KNX Drossel.
                    Und für das Netzteil des MS.

                    Zitat von Michael Düsterhus
                    Und wenn ich mir dann noch überlege dass ich mir bei KNX die Hardware auch noch nach den Features der mitgelieferten Applikation aussuchen muss finde ich das ganzschön steinzeitlich.
                    Was muss was ausgesucht werden? Immerhin habe ich die Möglichkeit von einer Auswahl (z.B. manuelle Bedienung oder Strommessung). Bei komplexerer Logik muss ich sowieso zu einer zentralen Logik greifen, auch bei einer reinen KNX Umgebung.


                    Zitat von Michael Düsterhus
                    Und das Argument: "Wenn der Strom ausfällt kann ich ja gar kein Licht mehr schalten" kann man recht einfach entkräften
                    Wer hat denn sowas hier behauptet?


                    Die höhere Komplexität ist bei verteilter Logik in meinen Augen tatsächlich vorhanden, aber handhabbar.
                    En Gruäss us de Schwiiz
                    KNX seit 2005
                    Miniserver seit Jan. 2011

                    Kommentar

                    • Gast

                      #11
                      Ohne hier Automation hochloben zu wollen bzw. mit Honig übergießen zu wollen (wir kennen uns nichtmal ;-)): Ich teile diese Meinung zu 100%!

                      Dennoch finde ich eine fundierte Diskussion hier über das Thema wichtig - auch wenn das jetzt doch wieder in "Wie wahrscheinlich ist ein Ausfall des MS?" abdriftet, was nicht mehr meine eigentliche Frage zum Dual-Programmieren gehört.

                      Nochmal meinen Senf dazu:

                      - Loxone ist vom Preis-Leistungs-Verhältnis und diesem Batzen an komplexer Logik einfach unschlagbar. Schauen wir uns allein die Jalousieautomatik mit Einfallswinkel, Vorsprung, Fahrzeiten, etc. an - wenn ich das als KNX-Logik kaufen will wird 1) teuer/teurer 2) nervig zum Programmieren.

                      - Wegen "dem bisschen" Visu kauft man Loxone alleine natürlich nicht. Geht eben drum komplexere Workflows dann doch überschaubarer abbilden zu können als in der ETS 100 Parameter setzen zu müssen.

                      - Vermutlich wird ein MS nicht alle 2 Jahre ausfallen - dennoch möchte man dann nicht 3 - 4 Tage auf "Licht" warten .. oder auch mal 2 Wochen falls es einen Lieferengpass/End-of-Lifecycle etc. gibt bei Loxone. Wenn mir bei KNX das Bus-Netzteil oder die Drossel oder jedes andere "zentrale" Bauteil in dieser dezentralen Architektur abraucht .. da können auch 5 verschiedene Hersteller gerade Lieferengpässe haben .. die 195 anderen Hersteller bzw. mein "konservativer 2000er" Elektriker um die Ecke hat dann doch nen KNX-Teil rumfahren.

                      - Wenn Stromausfall ist und kein Licht geht .. da müssen wir ja wohl gar nicht drüber diskutieren ;-) da funktioniert auch der älteste Lichtschalter nicht mehr wenn kein Saft da ist. Bzgl. Kabel durchbohren: Das sehe ich als ein deutlich kalkulierbareres Risiko als die Elektronik. 1) man könnte das Kabel wieder flicken 2) vernünftig gedacht legt man den Bus doch ohnehin als Ringleitung und schließt dann eben noch die andere Seite an ;-)

                      - Bei den KNX Aktoren würde ich auch IMMER Bauteile mit manueller Betätigung nehmen. So kann man im schlimmsten Worst-Case auch mal am Verteiler die Linie/das Relais auf Strom setzen bzw. die Jalousie am Aktor direkt fahren. Beim MS oder Extensions kann ich ja leider keine Relais per Hand auslösen .. würde sich das ändern könnte man auch hier mal drüber reden.

                      - Komplexität bei verteilter Logik --> Ja definitiv, vermutlich auch Mehraufwand beim Inbetriebnehmen oder Verändern .. dennoch sind wir ja alle wohl nicht auf den Kopf gefallen bzw. wenn man eben das Bedürfnis nach mehr Ausfallsicherheit hat muss man eben die Mehrarbeit auch in Kauf nehmen.

                      Gruß und Danke für die angeregte Diskussion!
                      Zuletzt geändert von Gast; 13.10.2015, 15:07.

                      Kommentar

                      • Mango
                        MS Profi
                        • 10.10.2015
                        • 656

                        #12
                        Ich glaube KNX und Loxone ist wie Apple vs Android...

                        Jeder hat seine Vorlieben.

                        Was ich persönlich nicht gelten lasse und meiner Meinung nach auch "alt modisches" Denken ist, ist das Thema Ausfallsicherheit.
                        Hin oder her ist jetzt mal sch....egal!

                        Ihr wollt mir doch alle nicht ernsthaft erzählen Ihr hättet für euer jeweiliges System keine Ersatzteile parat?!!!!

                        Angenommen ein Blitzeinschlag oder sagen wir lieber "nur" eine Überspannung durch einen "entfernten" Blitzeinschlag, saust in euer Haus und leider auch in die Steuerung, denn kaum einer hat eine vernünftige Überspannungsableitanlage. Kurz gesagt einen ordentlichen Potentialausgleich!

                        Nun ist ein Netzgerät oder ggf. mehrere defekt. --- Ihr habt kein Ersatz parat?
                        Loxone: MS ist defekt. --- Ihr habt keinen 2ten parat?
                        KNX: Drossel ist defekt. --- Ihr habt keine 2te Drossel parat?

                        Also meiner Meinung nach, gehören grundlegende Komponenten (Netzgerät, Drossel/MS, bei KNX ggf. jeweils 1 Sensor/Aktor) als Reserve gelagert!
                        Und wer schon ein SmartHome haben möchte bzw. hat und dieses ohne eine vernünftige Backuplösung über Hardware (Eltakos, Relais, etc) plant/geplant hat ist selber schuld! Dümmer geht es nicht!
                        KNX ist keine Backuplösung! 1. Weihnachtstag bekommt man auch keine Drossel ;-) ebenso Loxone ist keine Backuplösung!

                        Viele haben eine/mehrer geschaltete Steckdose/n. Was nun wenn Drossel oder MS im Extremfall beides Kaputt ist? Keine Hardwarebackup = keine Spannung, kein Strom...

                        Beide Systeme haben ihre Vor- und Nachteile, ich bin aber immer noch davon überzeugt, lieber ein System was aufeinander abgestimmt ist und ne ordentliche Not-Hardware dahinter, als 2 System vermischt und nur Provisorien.

                        Das was ich jetzt sage wird einigen vermutlich nicht gefallen: KNX ist nur ein Protokoll wie RS232, etc. und keine Steuerung. Es mag eine gewisse Logik möglich sein aber wie auch öfters erwähnt, "Wenn's ans Eingemachte geht, muss Loxone her". Und das macht für mich ein System aus. Logiken und Programmierungen.
                        Die Server von den einzelnen Herstellern für KNX wo man u.a. auch Logiken mit aufbauen kann, das wäre wieder eine Steuerung aber leider nicht so komplex wie mit einer SPS (Speicher Programmierbare Steuerung). An solchen wird nunmal kein KNX etc ran kommen.

                        Ich befürworte unter gewissen Umständen auch KNX als Protokoll zu verwenden aber nur wenn die Logik an einer Stelle läuft, alles andere ist in meinen Augen gefusche...

                        @TE
                        Sry... Ich glaube die Diskussion habe ich leider mit meinen ersten Fragen angezettelt. Ich denke aber auch, dass deine Fragen beantwortet wurden ;-)

                        Nachtrag: KNX Komponenten aber auch wirklich nur dann, wenn 1. man genügend Geld hat :-D (KNX-Taster 40€ - 0815 Taster 10€) und 2. wenn man für den eigenen Geschmack sonst nichts findet (und das ist schwer).
                        Zuletzt geändert von Mango; 13.10.2015, 18:47.
                        Take it easy, but take it.

                        Kommentar

                        • Gast

                          #13
                          Hallo Mango
                          danke für die vielen Infos und Anregungen - ist echt mal einen Schritt weiter gedacht als nur "MS defekt - wie überbrücke ich die Tage dazwischen"

                          Der Vergleich mit Apple vs. Android ist wohl war ;-) bei Loxone gibt's wohl auch einige Verfechter die gleich einen Flame-War anzetteln .. dennoch bin ich offen für (fast) alles was die Systemkombination angeht.

                          Ich denke Grundproblem nun bei der Diskussion hier um Ausfallsicherheit ist --> Welches LEVEL an Sicherheit will man?
                          Da denke ich reden wir bei nem Blitzeinschlag/Überspannung oder auch das Bohren-Szenario wieder woanders.
                          Ich stimme dir natürlich zu wenn wir von einem Einschlag oder Überspannung auf dem Bus ausgehen, wo direkt mal eine Reihe an Aktoren/Sensoren hops gehen. Das ist eine ganz andere Liga wie wenn "nur" die MS oder mal 1 KNX-Teil kaputt geht.

                          Problem bzw. der Grund wieso immer wieder diese Frage zwischen Kombination KNX/Loxone aufkommt ist denke ich der Architekturunterschied. KNX = mehr oder minder dezentral mit Baum-Verkabelung, Loxone = absolut zentral mit Sternverkablung (eben quasi eine SPS)

                          Mittlerweile bin ich auch so verunsichert, dass ich nicht mehr weis was wirklich "gut" ist.

                          Meine Blitzgedanken =
                          KNX:
                          + viele Hersteller
                          + dezentralisiert! (damit sehr stabil wenns nicht gerade das Netzteil/Drossel/Koppler erwischt)
                          + super einfache Verkabelung (Baum/"Ring" wenn man eine Seite weglässt/etc.)
                          - super teure Komponenten (da kann man jetzt wieder Milchmädchen rechnen .. de facto ist aber der dümmste 1er Taster mit Busankoppler teurer als jeder Baumarkt-Schalter)
                          - "Oldschool und lahm", klar zuverlässig aber halt auch meiner Meinung nach schon bisschen angestaubt was "Spielereien" angeht .. ohne zusätzlichen Server geht da nicht allzuviel, die Bus-Geschwindigkeit ist per Spezifikation auch so lahm, dass Lichtabläufe o.ä. nicht klappen
                          - doofes Kabel - klar für KNX ideal aber eben alleine von der Verkabelung nicht für andere Steuerungen geeignet - man kann höchstens noch ne Betriebsspannung für einzelne Geräte drüber schicken.

                          Loxone:
                          + Preis-Leistung gut, wenn man das Angebot an Software/Logik/Steuermöglichkeiten betrachtet (vgl. andere HomeServer oder Visu-Software)
                          + "Hip und trendig", trifft aktuell eben den Zahn der Zeit und ist wirklich einfach aber auch tief konfigurierbar
                          + Cat7-Verkabelung immer zu gebrauchen. Damit habe ich an jedem Sensor/Taster/Peripherie volles Ethernet vorliegen oder kann die 8 Klingeldrähte eben auch für nen "dummen" 6-fach-Taster nutzen - SUPER!
                          - zentralisiert = Single Point of Failure. MS weg = alles Weg
                          - viel Verkabelung, wenn man sich die Zukunft nicht verbauen will und wirklich alles (zwangsweise) sternförmig anfährt müssen schon einige Kilometer Cat7-Kabel gelegt werden. Klar ist das Kabel nicht so teuer aber die Verlegekosten/Zeitaufwand/Masse summiert sich irgendwann schon auf.

                          Ein meiner Ansicht nach unlösbares Paradoxon um Wechselmöglichkeiten zu haben ist einfach:
                          KNX über Cat7 in sternförmiger Verkabelung
                          - zertifiziert keiner (falsches Kabel)
                          - schlichtweg "Dumm" vom Aufwand, wenn man später niemals das Cat7 Kabel (bspw. für 100% Loxone oder jede andere SPS) nutzt
                          - Sinn des Bus verfehlt da man ja wie blöd Strippen sternförmig zum Verteiler zieht = volle Kontrolle aber wozu dann überhaupt =D

                          100% Loxone
                          - Wechsel wieder nur auf eine SPS/zentralisierte Lösung möglich (muss ja alles im Verteiler passieren)
                          - Erweiterbarkeit eingeschränkt, wenn ich einen zweiten 6er-Taster in der anderen Ecke des Raums haben will muss ich hier eine komplette Extension in einen Mini-Verteiler bauen oder eine Air-Extension nutzen (oder bis in den Verteiler fahren) - bei KNX zieh ich einfach den Bus noch ein Stück weiter und habe wieder vollen Spielraum)

                          --
                          vermutlich diskutiert man sich hier zu Tode und ich denke mir Szenarien aus die in 100 Jahren nicht vorkommen. Man baut/rüstet um ein Haus nur 1x .. vermutlich ist es falsch anzunehmen man würde alle 10 - 15 Jahre seine komplette Automation umstellen ;-). Cat7 ist natürlich schick weil es für viel nutzbar ist .. dennoch braucht die schnöde Lampe an der Decke 3 Drähtchen mit dem gutem, alten Wechselstrom. Auch wenn man alle Schalter und Sensoren dann über einen vollen Ethernet-Stack fährt.

                          Kommentar

                          • Gast

                            #14
                            Hallo malstro,

                            ich habe auch eine KNX Installation mit einem Miniserver für erweiterte Logiken (und Visu) und bin sehr glücklich, nicht auf ein reines Loxone-System gesetzt zu haben. Der Verkabelungsaufwand mit Loxone ist immens (OK, nur einmal zu erledigen), aber viel wichtiger: ich fühle mich bei Loxone nicht aufgehoben / ernstgenommen.
                            Aktuell stelle ich auf eine ander Visu um und die Loxone ist nur noch im System, weil ich die DMX-Extension nutze und es aus meiner Sicht nichts vergleichbares in reinem KNX gibt.

                            Mit KNX habe ich alle Möglichkeiten, mit einer Loxone Infrastruktur habe ich mich festgelegt.

                            Grüsse, Jens

                            Kommentar

                            • Christian Fenzl
                              Lebende Foren Legende
                              • 31.08.2015
                              • 11238

                              #15
                              Hi,

                              ich kenne auch beide Welten.

                              ​Zuerst aber mal an Mango, da weiß ich nicht, ob das sarkastisch gemeint war:
                              Ihr wollt mir doch alle nicht ernsthaft erzählen Ihr hättet für euer jeweiliges System keine Ersatzteile parat?!!!!
                              Nein, ich habe einen Privathaushalt, bei dem nicht ein Miniserver, eine Extension, eine DMX-Extension, eine 1-Wire Extension, ein 1-Wire Raumfühler, ein 1-Wire Hülsenfühler, ein 24V Netzeil DC, ein 24V Netzteil AC, ein 12VDC/200W Netzteil, ein Bewegungsmelder,... in Reserve herumliegt, damit ich im Falle immer eine Komponente tauschen könnte. Aber ich hab ein paar verstaubte 60W Glühbirnen im Abstellraum ;-)

                              Nun zur Kombination zweier Welten:

                              Grundsätzlich kann man das schon mal so nicht sagen, dass hier "zwei Welten" aufeinander treffen. Selbst wer ein reines Loxone-System hat, kombiniert jetzt schon mehrere Welten (Loxone Wired, Loxone Funk, DMX, 1-Wire, Modbusse über Kabel und TCP, ein bisschen Loxone Musicserver über IP usw.). Aus Loxone-Sicht ist KNX auch nur so ein Bus wie die anderen.
                              Ich (in meiner derzeitigen Loxone-Only-Installation) hätte es mir vor dem Einbau nicht erträumen lassen, wie viele Busse und Bus-Versorgungsleitungen (und ich spreche nicht von 230V oder Sensorkabel) ich durchs ganze Haus schleifen muss, damit ich Extensions, Aktorik und Sensorik an die Loxone Extensions bekomme.

                              Ich betreue eine KNX-Installation, wo ich den Besitzer davon überzeugt habe, dass sich da eine Loxone recht gut einfügt. Während über KNX ( auch wieder mit DALI) die gesamte Lichtinstallation KNX-autark läuft, hängt dort noch ein Miniserver, eine Extension und eine 1-Wire Extension, die sich nun um sämtliche Fensterkontakte (praktisch ALLE Eingänge von MS+Extension sind nur mit Fenster/Türkontakten belegt!) sowie um die Solar- und Poolregelung kümmern. Die 230V-Aktorik läuft dabei dennoch hauptsächlich über KNX-Aktoren (mangels 16A-Relais bei Loxone), ein paar Aktoren auch an MS+Extension.
                              Wenn dort der Miniserver ausfällt (und dabei muss es sich ja nicht um einen Hardware-Schaden handeln!!), gibt es zumindest noch Licht im ganzen Haus.


                              Ich selbst bin grad am Umbauen. Mein Obergeschoss, Garage und Sauna sind "Loxone-Only" (+DMX+1-Wire). Dort habe ich prinzipiell alles mit 2-Fach-Taster, einige Stellen mit 4-fach-Taster. Mein größter Raum (Wohnküche) belegt, nur die Tastpunkte gezählt, 14 Eingänge.
                              Im Untergeschoss, das ich gerade saniere, würde es mit einer Loxone-Only Installation ähnlich aussehen: Der größte Raum, der Partyraum (man könnte auch sagen "Multimedia-Küche"), der jetzt auch Rollläden bekommt, hätte 16 Tastpunkte. Ich glaube es ist unnötig zu sagen, dass ich zum gleichen Preis der benötigten einen Extension für einen einzigen Raum, jetzt alle Räume mit KNX-Tastern mit Status-LEDs ausstatten kann (und habe endlich optisches Feedback).
                              Dennoch möchte ich auf Loxone nicht verzichten. Beispielsweise werde ich mit die Loxone Enocean Extension ansehen, um die Fenstergriff-Kontakte aufzunehmen. Die kostet richtig viel Geld, ist es mir aber Wert, um "in einer Welt" zu bleiben (klar, das ist schon wieder die nächste "Welt").

                              Was ich eigentlich damit sagen will - man muss sich nicht auf ein System festlegen. Weil beide Systeme andere Systeme anbinden (Loxone bindet eine Vielzahl verschiedener Systeme an, ebenso KNX z.B. mit DALI), ist keines der Systeme jemals 100% Loxone oder 100% KNX.
                              Und man hat in diesen (beiden) Installationsarten so viele Single Points of Failure, dass man es in beiden Varianten nie komplett ausfallsicher auslegen kann, und es schon "Wurscht" ist, ob man Loxone oder KNX macht.

                              Darum soll man "patchworken" was das Zeug hergibt, so wie es am besten passt. Loxone mit KNX, KNX mit Loxone, Homematic mit KNX, oder Loxone mit Homematic. Auskennen tut sich mit der Installation sowieso nur noch du selbst oder ein Integrator, der es installiert hat.

                              Ehrlich gesagt fürchte ich mich viel mehr davor, dass es einen gravierenden Bug in der Loxone Config gibt (stellt euch vor, eure Config wird bei einem Update unbemerkt falsch migriert, und ein halbes Jahr später erst merkt ihr, dass ihr wichtige Programmierungen verloren habt), oder Loxone als Hersteller nicht mehr existiert.

                              lg, Christian
                              Zuletzt geändert von Christian Fenzl; 14.10.2015, 08:03.
                              Hilfe für die Menschen der Ukraine: https://www.loxforum.com/forum/proje...Cr-die-ukraine

                              Kommentar

                              Lädt...