Sicherheit bei Türsprechstelle

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  • Jan W.
    Lox Guru
    • 30.08.2015
    • 1503

    #1

    Sicherheit bei Türsprechstelle

    Hallo,

    ich bin gerade dabei, die Details meiner Video-Türsprechstelle zu planen. Es wird wahrscheinlich ein Eigenbau mit Raspberry PI + Kamera, SIP Telefon, evtl. DoorPI und Frontblende aus 3mm Edelstahlplatte werden. Das Thema Einbruchsschutz möchte ich bei der Planung - soweit machbar - berücksichtigen:

    - Schrauben - geplant sind bei mir die gleichen "Sicherheitsschrauben", wie bei der Loxone Intercom. Die sind ja aber nun wirklich nicht sicher und passende Bits in jedem Baumarkt erhältlich. Eine Verschraubung von innen ist bei mir technisch leider nicht möglich. Für Umbauarbeiten oder zu Reparaturzwecken möchte ich an die Technik herankommen, d.h. abbrechende Schrauben oder Sterne, die in die Torx-Schrauben eingeschlagen werden, scheiden aus. Somit ist eine gewisse Gefahr des Aufschraubens gegeben. Eine fertige Einheit, an die der Türöffner direkt angeschlossen wird, kam daher nicht in Frage. Ein Sabotagekontakt soll zumindest die Möglichkeit bieten, so einen "Angriff" zu erkennen und ggf. darauf zu reagieren.

    - Angriffe auf Netzwerkebene: solche Angriffe sind sicherlich möglich und über eine DMZ in der Firewall, eigenes VLAN mit IP-Routing und/oder Filter mit MAC-Adressen zumindest deutlich erschwerbar, allerdings halte ich das Szenario für eher unwahrscheinlich. Es handelt sich ja nur um ein EFH. 99,999% der Einbrecher sind wahrscheinlich eher an einer schnellen Beute interessiert und keine versierten Hacker.

    - Angriffe auf physikalischer Ebene, um die Technik lahmzulegen: ein anderer User meinte zum ähnlichen Thema "Sicherheit bei Netzwerkkameras" hier im Forum, dass Einbrecher 'üblicherweise' vorhandene Technik mit Elektroschockern lahmlegen. An so eine Möglichkeit hatte ich vorher gar nicht gedacht. Ich kenne keine Statistiken zu Einbrüchen, aber der Fall scheint mir zumindest nicht ganz abwegig zu sein. Ursprünglich hatte ich iButtons für die Türsprechstelle vorgesehen, aber dann braucht der Angreifer noch nicht mal die Frontplatte abschrauben oder weghebeln, sondern kann den 1-Wire Bus und damit wahrscheinlich die 1-Wire Extension und evtl. den Miniserver ohne großen Aufwand lahmlegen. Das ist ja wie eine Einladung an den Einbrecher "hier bitte Elektroschocker anschließen, um Technik lahmzulegen". Dann nützt mir eine über den MS angeschlossene Alarmsirene oder Benachrichtigung per E-Mail nicht mehr viel.

    Ebenfalls hatte ich geplant, den Klingelknopf "herkömmlich" mit Travo, Gong und Relais (alles 12V) zu verdrahten und das Relais dann mit einen Eingang des MS zu verbinden. Falls die Technik (Fritzbox, DoorPi, Push-Benachrichtigung oder MS - noch bin ich in der Planung) mal irgendwo klemmt, dann hört man zumindest noch den Gong. Ich bin mir nicht sicher, ob hier ein Elektroschocker größeren Schaden anrichten kann, d.h. über das Relais den MS lahmlegen kann? Die Kriechstrecke in Relais beträgt z.B. bei Finder meist 8mm. Lt. Internet werben Anbieter von Elektroschockern mit etlichen 10.000V - 500.000V. Dafür reicht die Kriechstrecke wahrscheinlich nicht aus. Helfen Komponenten für Blitzschutz in so einem Fall?

    Alternativ habe ich mir überlegt, den Klingelknopf mit dem DoorPI / SIP Telefon zu verdrahten und nur per IP mit dem MS zu kommunizieren. Über eine LWL Brücke (Medienkonverter) lässt sich relativ kostengünstig eine sichere Trennung zum Netzwerkswitch realisieren. Der Sabotagekontakt könnte ebenfalls auf diese Weise mit dem MS kommunizieren. Der DoorPI / SIP Telefon benötigen allerdings auch Strom, d.h. ein Travo wird intern benötigt. In dem Außenteil der Sprechstelle habe ich nur den Klingelknopf, Lautsprecher, Mikrofon und Kamera vorgesehen, der Rest soll innen in der Deckenverkleidung eingebaut werden. Kann ein Elektroschocker neben dem Travo auch weiteren Schaden an der Elektrik, d.h. an über die 230V Primärspannung des Travos anrichten?

    Habt Ihr die Punkte irgendwie bei Euren Sprechstellen beachtet? Ist so ein Angriff überhaupt wahrscheinlich? Was kann man gegen Elektroschocker wirksam unternehmen? Kann man den 1-Wire Bus (iButtons) überhaupt irgendwie schützen? Mal davon abgesehen, dass ich kein Elektroschocker habe, würde ich ungern Tests durchführen, was tatsächlich auf diese Weise zerstört wird.

    Gruß Jan
    Miniserver v14.5.12.7, 2x Ext., 2x Relay Ext., 2x Dimmer Ext., DMX Ext., 1-Wire Ext., Gira KNX Tastsensor 3 Komfort, Gira KNX Präsenzmelder, Fenster- und Türkontakte, Loxone Regen- und Windsensor, Gira Dual Q Rauchmelder vernetzt, 1x Relais-Modul
    Loxberry: SmartMeter, MS Backup, CamConnect, Weather4Lox
    Lüftung: Helios KWL EC 370W ET mit Modbus TCP - via Pico-C
    Heizung: Stiebel Eltron WPF 5 cool (Sole-Wasser WP) mit ISG, FB-Heizung mit 18 Kreisen, Erdsonde - via modbus/TCP
    Node-RED: IKEA Tradfri
  • Squarry
    MS Profi
    • 22.09.2015
    • 607

    #2
    Lebst Du in einem Ghetto und bist selbst steinreich? 😈🙈😂

    Willst du dich vor elektroangriffen irgendwie schützen, musst du alle aussen zugänglichen elektroteile gegen überlast absichern und ein auslösen so einer sicherung detektieren. Egal ob strom oder daten. Ich denke dieser aufwand ist relativ gross. Da sehe ich persönlich aufwand und eintrittswahrscheinlichkeit in keinem verhältnis. Die fragestellung an sich ist aber sehr interessant. Wenn ich abwesend bin, wird sicher das WLAN ausgeschaltet um hier den zugriff zu erschweren.


    Gesendet von iPhone mit Tapatalk

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    • Jan W.
      Jan W. kommentierte
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      Von WLAN habe ich doch gar nichts geschrieben. Daher verstehe ich den Punkt nicht ganz. Ein WLAN habe ich natürlich auch, aber das wird nicht abgeschaltet. Mit WPA2 und ausreichend langem Key ist der Aufwand, den Zugang zu knacken sicherlich in keinem Verhältnis zu dem Nutzen.

    • Squarry
      Squarry kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Der Punkt ist einfach: eine Massnahme bei der ich(!) Aufwand und Ertrag in einem guten Verhältnis sehe. WPA2-Key hin oder her. Schliesslich biete ich ja auch einen Gastzugang an und immer mal wieder werden neue Schwachstellen in Geräten gefunden (bei bekannten Hacks war z.B. nicht WPA2 das Problem, sondern das daneben laufende WPS und schwupps ist WPA2 nix mehr wert). Was nicht erreichbar ist, kann nicht gehackt werden.
  • Thomas M.
    Lebende Foren Legende
    • 25.08.2015
    • 3305

    #3
    Ich glaube kaum, dass sich jemand vor eine Kamera stellt (maskiert, unmaskiert, ...), die Kamera aufprügelt und irgendein Kabelrausfetzt und dieses elektroschockt.
    Das alles in der Hoffnung, dass dann wie in schlechten Filmen die Haustür aufspringt.

    Meinetwegen ist der Miniserver dann kaputt, wegen dem muss der Bösewicht immer noch Gewalt anwenden.
    Den Aufwand und Riskiko um vielleicht eventuell so die Alarmanlage "auszuschalten" wird sich niemand leisten.
    Du kannst den 1wire bus natürlich schützen. Überspannungsableiter nennt sich das. Die gibt es für jede Spannung, jede Art Datenkabel, ...

    Egal wie die Klingelplatte angeschraubt ist, wenn ich hinter diese möchte, komme ich hinter diese. Ob Torx oder sonst was.
    Hier gehts eher um ein kleines an Maß an Vandalismusschutz.
    Ein betrunkener Nachbar tut sich bei Torx hart, aber bei einer Flügelmutter macht er das in der Woche 5 mal auf. Vorausgesetzt er ist 5 mal die Woche betrunken und will "Spass".


    Oder was soll denn passieren, wenn man den 1-wire bus elektroschockt? Vermutlich 1-wire-extension kaputt. Wie erwähnt, deswegen springt die HAustüre ja nicht auf.
    Und der Elektroschockerbesitzer kann ja nicht davon ausgehen, dass nach dem Elektroschock die Alarmanlage "deaktiviert" ist. Mag sein, kann sein.
    Und selbst wenn, muss er dann immer noch mit Gewalt irgendwo etwas aufbrechen, die Haustüre macht dann ja nicht tüt-tüt und steht auf einmal offen.
    Zuletzt geändert von Thomas M.; 25.05.2016, 05:45.

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