Heizkörper + FBH = Smart?

Einklappen
X
 
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Gast

    #1

    Heizkörper + FBH = Smart?

    Hallo Community!

    mein erster Beitrag und gleich eine knifflige Frage:
    ich baue gerade mein Dachgeschoß aus, es sollen (große) Kinderzimmer (Schlafen, Spielen, Wohnen), Elternschlafzimmer, Bad und WC nach oben.
    Da ich auch gleich thermisch Saniere (Dachfläche, Fassade, Fenster) würde ich auch gleich mit Loxone ein Smarthome schaffen.

    Jetzt habe ich im EG und OG jeweils Heizkörper in den Räumen. Die möchte ich in Zukunft auch ansteuern (Raffstore, Fensterkontakte, Themperatursensor) um eben noch zusätzlich Energiekosten zu sparen (Gastherme).
    Nun zu meiner Frage: ist es sinnvoll im DG eine FBH zu machen? Natürlich fahre ich mit geringerer Vorlaufthemperatur rein als bei Heizkörpern, aber diese könnte ich eben runterregeln und bei Bedarf wieder heizen lassen. Die FBH ist da sehr träge und ich frag mich, ob die Ansteuerung überhaupt Sinn macht bzw. wo ich eher eine Heizkostenreduzierung erwarten kann?

    - Heizkörper steuern nach Uhrzeit, Sonneneinstahlung, Themperatursensor und Fensteröffnungskontakt
    oder
    - FBH die dann eigentlich eher nach Jahreszeit gemütlich dahinläuft
    (ich weiss nicht, ob eine Absenkung in der Nacht und übern Vormittag Sinn macht)

    Hat da jemand Erfahrung, Anregungen oder Tipps?
    Schönen Dank
  • Christian Fenzl
    Lebende Foren Legende
    • 31.08.2015
    • 11250

    #2
    Sind die neuen Räume ständig genutzt?
    Hilfe für die Menschen der Ukraine: https://www.loxforum.com/forum/proje...Cr-die-ukraine

    Kommentar

    • svethi
      Lebende Foren Legende
      • 25.08.2015
      • 6349

      #3
      Zitat von waglagon
      Natürlich fahre ich mit geringerer Vorlaufthemperatur rein als bei Heizkörpern, aber diese könnte ich eben runterregeln und bei Bedarf wieder heizen lassen.
      Wie genau meinst Du das denn? Wenn Du Dir vorstellst mal ne 1/2Stunde mit niedrigerer Temperatur in die FBH zu fahren und dann wieder aufzudrehen und in die HK's zu fahren, das funktioniert so nicht. Willst Du denn z.B. so lange in die HK's fahren bis die Temperatur auf FBH Niveau runter ist? Oder willst Du einfach umschalten? Dann bekommt der Sicherheitstemperaturbegrenzer den "Schwupp" heißes Wasser ab und schaltet die Pumpe aus. Dann kannst Du so lange warten bis sich das so weit abgekühlt hat das die Pumpe wieder freigeschalten wird.
      Du solltest auf alle Fälle eine Systemtrennung einplanen und das Ganze mit einem Mischer steuern. So macht man das richtig und Du kannst beides auch parallel betreiben.

      Gruß Sven
      Miniserver; KNX; Vitogate; EnOcean (EnOceanPi); Loxone Air; Caldav-Kalenderanbindung; RaspberryPi und für keine Frickellösung zu schade :-)

      Kommentar

      • Gast

        #4
        Ich denke, er meint es genau so, wie du es beschreibst. Heizkörper sind schneller zu regeln als Fbh.
        In Bezug auf die Heizung habe ich viel im HTD gelesen, und da ist zumindest bei Niedertemperatursystemen und hohem Dämmstandard die vorherrschende Meinung so, dass das raumweise Regeln der Fbh gar keinen Sinn mehr macht. Ich habe überall Fbh und für den Fall des Falles ausreichend Kabel in den Fbh-Verteilern, werde aber zunächst auf Stellmotoren größtenteils verzichten.
        @Lagwagon: Gefühlt würde ich zu Heizkörpern tendieren, wenn in den anderen Räumen überall welche sind - aber für diese Entscheidung würde ich ebenfalls eher im haustechnikdialog fragen. Eine gut angepasste Heizung wird mehr sparen als eine gute Regelung einer schlecht angepassten...

        Gruß, Frank
        Zuletzt geändert von Gast; 19.03.2016, 22:38.

        Kommentar

        • Gast

          #5
          Zitat von Christian Fenzl
          Sind die neuen Räume ständig genutzt?
          Elternschlafzimmer soll Abends und Morgens auf Wohlfühltheperatur sein
          Kinderzimmer wahrscheinlich eher von Mittag bis Früh und übers Wochenende (also quasi fast dauernd)

          @sventhi & FranksBude
          Ich habe momentan für die 2 bestehenden Wohnungen (Geschosse) jeweils einen eigenen Heizkreis. Zum Dachgeschoß kann ich über einen nichtgenutzten Kaminschacht mit einem dritten Heizkreis fahren, einen dritten Mischer muss ich installieren. Also die geringere Vorlaufthemp. wäre kein Problem.

          FBH in den Wohnräumen (EG und OG) wäre ja super, ich denk mir, dass gerade in den Schlafräumen nicht unbedingt notwendig wären...
          Aber zurück zur grundsätzlichen Frage: FBH oder HZ im DG, wenn das restliche Haus mit HK beheitzt wird. Was bringt mir Heizkostentechnisch mehr, auch wenn ich die intelligente Heizungssteuerung bei den HK berücksichtigen würde?

          Schönen Dank!

          Kommentar

          • Michael Sommer
            Lox Guru
            • 25.08.2015
            • 1979

            #6
            Hallo,
            Ich finde die Kombination FBH zur Grundlastabdeckung und Heizkörper zur Schnellaufheizung bzw. zur Spitzenlastabdeckung als Ideal. Ich habe in der EG-Wohnung, nur Heizkörper verbaut. Im OG wurden beide Systeme integriert. Dadurch wird es möglich, die FB-Heizkurve eventuell noch etwas weiter abzusenken. Wobei auf Wunsch meines „Juniors“ nur im Wohnzimmerbereich ein gemeinsamer großzügig dimensionierter Heizkörper (Küche, Ess- und Wohnzimmer) eingebaut wurde. Damit wird im gesamten Wohnbereich eine schnelle Beheizung ohne FBH möglich. Durch den offenen Wohnbereich funktioniert das hervorragend. Einen Ähnlichen Aufbau habe ich im Badezimmerbereich.

            Wichtig ist dass man getrennte Heizkreise für FBH und Heizkörper (mit Pumpe und Mischer/Ventil) aufbaut. Dann kann man Bedarfsgerecht die Heizkreise ansteuern. Ich habe z.B. sogar für die Bäder einen eigenen Bad-Heizkreis, jedoch ohne Mischer aufgebaut. Die Wärmeversorgung erfolgt über die witterungsgeführte Vorregelung des Heizspeichers. Durch die Trennung kann man Bedarfsgerecht die einzelnen Heizkreise ansteuern.

            Die FBH wird witterungsgeführt zwischen 25° bis max. 34°C so vorgeregelt, dass die gewünschte Raumtemperatur gerade weitestgehend eingehalten wird (z.B: 22,5-23°C). Meine Ventile sind ohne IRR-Beeinflussung dadurch immer zu 100% geöffnet. Eine Nachtabsenkung über die IRR bringt hier keinen Vorteil. Da es ja üblicherweise nachts kälter ist als während des Tagesverlaufes, schaltet meine FBH-Vorregelung von Witterungsgeführt auf Kontantemperatur um, sobald die Funktion Sonnenuntergang aktiv ist. Dann fahre ich mit der letzen Sollwertvorgabe bis zur Umschaltzeitpunkt bei Sonnenaufgang. Durch meine Wärmedämmung habe ich bis jetzt keine RT-Absenung festgestellt.

            Über den IRR habe ich u.a. die Zusatz-Heizschwelle (Sollwert 22°C) vorgegeben. Bei Unterschreiten dieses Wertes wird das HK-Ventil stetig geregelt Bei Räumen, die nur mit HK ausgerüstet sind, arbeitet ein IRR ebenfalls direkt auf das zugehörige HK-Stellventil. Lastabhängig wird über das Stellsignal die Heizkreispumpe zugeschaltet und Die Vorregelung/Regelventil im Heizraum freigegeben.

            Die Heizkörper bei meiner Anlage wurden teilweise als Mischbestand ausgeführt (überdimensionierte Heizkörperleistungen bzw. neue NT-Heizkörper) werden ebenfalls witterungsgeführt zwischen 35°C bis max. 55°C vorgeregelt. Durch den Mischbestand kann ich nicht mit tieferen VL-Temperaturen arbeiten.Die Nachtabsenkung erfolgt bis -2°C als Totalabschaltung des HK-Heizkreises. Zwischen -2°C bis -6°C wird der Heizkreis im Intervallbetrieb mit VL-Nachtsollwert betrieben. Darunter im Dauerbetrieb. Den Intervallbetrieb braucht es eigentlich nicht.

            Der Bad-Heizstrang wird direkt aus dem Heizspeicher versorgt. Die Pumpe läuft nur bei Lastanforderung des IRR. Im Nachtbetrieb ist der Bad-Heizkreis gesperrt.

            Fensterkontakte zur Heizungsabsperrung habe ich nicht. Bei FBH bringt das nichts. Bei HK macht das nur Sinn, wenn man „Dauerlüften“ will. Bei der üblichen Stoßlüftung (15-20 Minuten) ist der HK noch nicht einmal kalt, wenn die Fenster geschlossen werden. Besser ist eine rechtzeitige Sperrung der Beheizung vor dem „Lüften“. So wird es bei uns praktiziert.

            Was ich als wichtig betrachte ist, dass man bei Sanierungen, die ja oftmals Wärmedämmmaßnahmen oder Fensteraustausch beinhalten, den raumweisen Wärmebedarf berechnet und damit die Auslegung der Heizung und Heizkreise passend dimensioniert. Was man nicht vergessen sollte, auch an allen Heizkörpern voreinstellbare Ventilunterteile zur Durchflussbegrenzung einzubauen. Alternativ sollten mindestens RL-Verschraubungen verbaut werden. Damit kann man auch den HK hydraulisch abgleichen.

            Gruß Michael
            Haustechnik UG: MS2, 7 Extensionen, WAGO 750er I/O-Module, 19"-Notbedienebene, EMA-Anlage
            ELT-UG: MS1, 5 Extensionen, Notbedienebene, RM+WM-Anlage, Mehrere Shellys,
            OG: MS1, 8 Extensionen, Notbedienebene, Mehrere Shellys
            EG: konvent. E-Installation, Autarke EZR-Regelkreise (0-10V) für Stat.-HZG mit Aufschaltung (Schwellwert) des Heizkreises auf den Miniserver UG, Zeitsteuerung EG-Wohnung aus Miniserver UG). Mehrere Shellys
            LoxBerry-Nutzer: Stats4Lox,
            Testserver: 2xMS-GEN1

            Kommentar

            • Gast

              #7
              Puh, danke Michael Sommer, das war jetzt schon viel Information für mich.
              Ein Mischbetrieb von HK und FBH wird bei mir nicht in Frage kommen.
              Sollte ich mich für HK im DG entscheiden, würde ich nur mit der Rücklaufthemperatur des Handtuchtrockners eine Fußbodenerwärmung im Bad und WC machen (das hab ich auch im EG- und OG-Bestand so realisiert und funktioniert ganz wunderbar)

              Ich habe schon gesehen, eine eindeutige Tendenz zu FBH oder HK gibt es wohl nicht. Ich werde mir das von meinem Installateur nochmal mit dem neuen Raumvolumen durchrechnen lassen, der müsste mir eigentlich auch ausrechnen können wie FBH (durchgehend) und HK (gesteuert) im Vergleich liegen sollten...

              Schönen Dank schon mal, ich werde Ergebnisse berichten

              Kommentar


              • Michael Sommer
                Michael Sommer kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                Doch, bei Neubauten wird fasst nur noch FBH als alleinige Heizung gebaut. Im Bestand, kommt es auf den -- Geldbeutel --- oder --Komfortbedürfnis -- des Sanieres an.
                Gruß Michael
            • Christian Fenzl
              Lebende Foren Legende
              • 31.08.2015
              • 11250

              #8
              Ich habe 4 Jahre Mischbetrieb FBH und Heizkörper gefahren, war problemlos.
              Dann haben wir 100qm Estrich herausgerissen und den Rest auch FBH verlegt.
              Wenn du bezüglich Nutzung gesagt hättest, alle 2 Wochen sitzen wir mal im DG, hätte ich Heizkörper (vielleicht sogar IR-Paneele) gesagt.
              Aber bei normal genutztem Wohnraum geht nichts über eine FBH. Macht auch weniger Probleme bei alternativen Heizsystemen.
              Die Energiekostenfrage ist ein Nullsummenspiel.
              Lgcf
              Hilfe für die Menschen der Ukraine: https://www.loxforum.com/forum/proje...Cr-die-ukraine

              Kommentar

              Lädt...