Überwachung Öltank im Außenbereich

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  • Michael Sommer
    Lox Guru
    • 25.08.2015
    • 1976

    #1

    Überwachung Öltank im Außenbereich

    Hallo Miteinander,
    im Moment bin ich in den letzten Vorbereitungen zum Austausch des zentralen Heizungs-Miniservers GEN2. Soweit möglich habe ich meine Anlagenerweiterungen in den zugehörigen Schaltschränken/Verteilern abgeschlossen. Nur die Auslagerung der Analogen Ausgänge des Bestands-Miniservers GEN1 sind noch offen.

    Im Zuge der Hardwareerweiterung habe ich für meinen außenliegenden Öl-Erdtank den Domschachtdeckel an meine Meldeanlage, mittels Endschalter (IP65) angebunden. Im Zuge meiner Terrassenerneuerung wurde der vorhandene Beton-Schachtdeckel gegen einen verschraubbaren ALU-Riffelblechdeckel ausgetauscht. Der Tankstutzen hatte schon immer ein Bügelschloss um den Tankverschluss zu sichern.

    Nachfolgend beschreibe ich kurz meine Umsetzung:
    - Der Domschacht gehört zur Explosionsklasse „Zone 2“, deshalb konnte der Endschalter nicht direkt an Loxone angeschlossen werden.

    - Im Heizraum wurde deshalb eine Klemmkasten mit Klarsichtdeckel mit integrierten Klemmen sowie ein „eigensicherer Schaltverstärker“, zum Einsatz in Verbindung mit explosionsgefährdeten Bereichen montiert. Damit habe ich eine sichere und zulässige Trennung zwischen Anlagentechnik und Domschacht sichergestellt. Eine Leitungsfehlerüberwachung zwischen Schaltverstärker und Endschalter wurde nicht aktiviert.

    - Die 24VDC-Spannungsversversorgung zum Schaltverstärker erfolgt über eine 2A-Feinsicherung aus meiner zentralen Spannungsversorgung.

    - Über ein Relais erfolgt die Aufschaltung sowohl auf Loxone zur Info, als auch zu meiner übergeordneten Wago-Steuerung zur optischen und akustischen Signalisierung.

    - Übrigens die Verkabelung in den Ex-Bereich erfolgt mittels einer handelsüblichem Fernmeldeleitung. Das ist mittlerweile zulässig, will in der EU dazu Vereinheitlichungen erfolgt sind und blaue Leitungen nicht erforderlich sind. Wichtig ist aber eine Kennzeichnung der Leitung an den Anschlusspunkten.

    - da über diesen Klemmkasten auch die geplante Beleuchtung meiner Terrasse „elektrifiziert“ wird, wurden auch noch mehrere Klemmen integriert. Natürlich mit Abstand zur Domschachtklemmleiste.

    Im Anhang habe ich noch meinen Verdrahtungsplan meiner Tanküberwachung mit „Hosenträger (Bügelschloss) und Gürtel (Domdeckelüberwachung)“ mit angehängt. Daten zu den verbauten Materialien siehe E-Plan.



    Gruß Michael

    Angehängte Dateien
    Haustechnik UG: MS2, 7 Extensionen, WAGO 750er I/O-Module, 19"-Notbedienebene, EMA-Anlage
    ELT-UG: MS1, 5 Extensionen, Notbedienebene, RM+WM-Anlage, Mehrere Shellys,
    OG: MS1, 8 Extensionen, Notbedienebene, Mehrere Shellys
    EG: konvent. E-Installation, Autarke EZR-Regelkreise (0-10V) für Stat.-HZG mit Aufschaltung (Schwellwert) des Heizkreises auf den Miniserver UG, Zeitsteuerung EG-Wohnung aus Miniserver UG). Mehrere Shellys
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    Testserver: 2xMS-GEN1
  • Pippo74
    LoxBus Spammer
    • 13.01.2018
    • 214

    #2
    Every new topic from Michel is a pill of wisdom into electrical engineering, once again:

    Hats off !

    Kommentar

    • Thomas M.
      Lebende Foren Legende
      • 25.08.2015
      • 3300

      #3
      Was ich nicht verstehe ... Diesel, nichts anderes als Heizöl hat einen Flammpunkt von ~55°C.
      Da gibts keine Ex-Zone, da der Flammpunkt ja nie überschritten werden.
      Vergleich dazu ... Benzin hat einen Flammpunkt von -21°C.

      Flammpunkt:
      "Der Flammpunkt ist die niedrigste Temperatur einer Flüssigkeit, bei der sich unter bestimmten genormten Bedingungen aus der Flüssigkeit Dämpfe in solcher Menge entwickeln, dass sie fähig sind, ein entflammbares Dampf/Luft-Gemisch zu bilden"

      Und der von dir verwendete Begriff Explosionsklasse ist etwas anderes. Da gehts um die Zündwilligkeit - quasi Gefährlichkeit des Gases. Aufsteigend von IIA (z.B. Erdgas - "unkritisch" - 0,28mJ Zündenergie) über IIB richtung IIC (z.B. Wasserstoff - extrem gefährlich, da seeeehr geringe Zündenergie ausreicht um den Käse zu zünden - 0,016mJ Zündenergie)

      Und eben für Heizöl und Diesel gibt es keine Explosionsgefahr (so wie wir das handhaben).
      Natürlich wenn man in Räumen mit Heizöl wegen was auch immer auf über 55°C kommt, dann schaut die Sache anders aus. Aber das ist weder bei einer Dieseltankstelle mit Erdtank der Fall, noch bei Öl-Heizung mit Erdtank. Von den Medien her die gleiche Situation.

      Ich betreibe quasi eine innerbetriebliche Dieseltankstelle und beschäftige mich mit dem Thema.

      Deine angesprochenen "blauen" Leitungen sind für Ex i, also Leitungen für eigensichere (inherent safe) equipments. Die Adern kannst du kurzschließen oder was auch immer, niemals wird die Zündenergie in Form eines Funkens oder Wärme entstehen, um das Medium um das es geht zu zünden.
      Nachdem du keine Ex-Zone hast, ist das Thema für dich auch irrelevant.
      Zuletzt geändert von Thomas M.; 17.08.2022, 08:23.

      Kommentar


      • Lenardo
        Lenardo kommentierte
        Kommentar bearbeiten
        ich kenne mich damit überhaupt nicht aus aber was Heizöldämpfe betrifft habe ich persönlich erlebt das ein Installateur einen aufgeschnittenen Tank abgesaugt hat und sich die Dämpfe durch den elektrischen Funken entzündet haben, einer ist dabei gestorben der andere hat schwere Verbrennungen gehabt, seit dem hab ich immer Respekt bevor ich meine Tank Tür aufmache, obwohl bei mir ja eine Entlüftungsleitung vom Tank ins Freie geht.

        Ps. ich finde die Beiträge von Michael auch immer sehr interessant, speziell was Heizung betrifft
        Zuletzt geändert von Lenardo; 17.08.2022, 16:38.
    • Thomas M.
      Lebende Foren Legende
      • 25.08.2015
      • 3300

      #4
      Interessiert mich natürlich auch immer was Michael zu erzählen hat, drum hab ich das auch gelesen

      Musst aber unterscheiden zwischen Elektroinstallation in nicht-Ex-Bereichen aber dennoch brennbaren Medien und irgendwelche Arbeiten am Tank. Wäre Ex-mäßig an einem Heizöltank etwas nötig, sähe die Welt ganz anders aus.

      Zum Konkreten Fall kann niemand was sagen, keine Ahnung wie beim auspumpen Dämpfe zustande kamen usw.
      Um schlau zu reden ... man hätte vorher überlegen müssen was man macht. Vermutlich haben die das schon 20mal gleich falsch gemacht und einmal ging das in die Hose.


      Aber dass fein zerstäubtes Heizöl gut brennt, ist ja der Sinn und Zweck einer Ölheizung

      Man muss vor allem Respekt haben, was sich anzünden lässt.

      Kommentar

      • Michael Sommer
        Lox Guru
        • 25.08.2015
        • 1976

        #5
        Zitat von Thomas M.
        … Da gibts keine Ex-Zone, da der Flammpunkt ja nie überschritten werden …
        Zitat von Thomas M.
        … Nachdem du keine Ex-Zone hast, ist das Thema für dich auch irrelevant …
        Das stimmt nicht, ein Domschacht für einen unterirdischem Heizöltank wird korrekt entgegen meinen Angabe im Beitrag #1 der Ex-Schutzklasse „Zone 1“ zugeordnet. Heizöl und Dieselkraftstoffe gehören, wie Du schreibst zur Explosionsgruppe IIA und sind eigentlich Unkritisch.

        Zitat von Thomas M.
        … Deine angesprochenen "blauen" Leitungen sind für Ex i, also Leitungen für eigensichere (inherent safe) equipments. …
        Da hast Du recht, da habe ich mich nicht korrekt ausgedrückt. Um einen eigensicheren Stromkreis aufzubauen muss man die zugeführte Energiemenge auf ein nicht zündfähiges Maß begrenzen. Dafür habe ich den im Plan enthaltenen Trennverstärker eingeplant. Damit vermeide ich durch mein Schutzkonzept, dass bei geschlossenem und dichtem Domschacht, sich durch Undichtigkeiten am Tank durch Öldämpfe, durch meine Domschachtinstallation irgendwelche Gefahrpotentiale entstehen können. Außerdem kann man einfache und handelsübliche Betriebsmittel einsetzen.


        Übriges habe ich im Zuge der Tanküberprüfung die Anforderungen besprochen. Und daraufhin meine Installation geplant.
        Gruß Michael


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        • Iksi
          Lox Guru
          • 27.08.2015
          • 1111

          #6
          Zitat von Michael Sommer
          [FONT=Calibri]
          Das stimmt nicht, ein Domschacht für einen unterirdischem Heizöltank wird korrekt entgegen meinen Angabe im Beitrag #1 der Ex-Schutzklasse „Zone 1“ zugeordnet.
          Kannst Du sagen wo Du das her hast? Ich habe auch beruflich viel mit Ex-Schutz zu tun und da würde mich das interessieren...
          Mein Kenntnisstand wäre auch dass bei Heizöl und Diesel keine Ex-Zone gilt,so lange die Temperatur passt. Wobei ich es so kenne dass die Temperatur 15°C unterhalb der 55°C liegen muss. Aber auch das wäre bei einem unterirdischen Tank ja gegeben.

          Kommentar

          • Thomas M.
            Lebende Foren Legende
            • 25.08.2015
            • 3300

            #7
            Überdies würde mich auch die Quelle interessieren, denn den Begriff "Ex-Schutzklasse" mit Zone 1 kenne ich nicht.
            Und ... Wenn es eine Zone 1 gibt, gibt es rundherum immer auch eine Zone 2.
            Macht ja aus der Definition heraus auch keinen Sinn, eine Zone 1 zu definieren und daneben wäre der Bereich "sicher".

            Die "Klasse" im Zusammenhang mit "Ex" gibt es mit der Temperaturklasse, das geht aber an der Stelle zu weit.

            Ich verstehe nämlich nicht, wo bei Diesel bzw. Heizöl (ist ja das Gleiche) die Explosionsgefahr sein soll.

            update ...
            Ex-Zone 1 ist ein Bereich, in dem sich bei Normalbetrieb, gelegentlich eine gefährliche, explosionsfähige Atmosphäre als Gemisch aus Luft und brennbaren Gasen, Dämpfen oder Nebeln bilden kann.

            Ex-Zone 2 ist ein Bereich, in dem bei Normalbetrieb, eine gefährliche, explosionsfähige Atmosphäre als Gemisch aus Luft und brennbaren Gasen, Dämpfen oder Nebeln normalerweise nicht oder aber nur kurzzeitig auftritt.

            Wenn überhaupt, dann kann das nur eine Zone 2 sein. Wie soll es denn im Domschacht gelegentlich zu einem Nebel kommen?



            Wie erwähnt, bin gespannt wo das Thema den Ursprung hat.


            Ich habe nur das gefunden ...

            https://www.elektropraktiker.de/ep-2...ff851d35efc4f0


            "Ob eine brennbare Flüssigkeit Explosionsgefahren verursachen kann, ergibt sich prinzipiell aus zwei Werten, ihrer Temperatur und ihrem Flammpunkt."

            "Leichtes Heizöl hat anhand der allgemein zugänglichen sicherheitstechnischen Kennzahlen einen Flammpunkt von 57 °C. Es kann folglich gemäß EX-RL keine gefährliche explosionsfähige Atmosphäre verursachen, wenn die Temperatur stets unterhalb von 42 °C bleibt. Unter diesen Voraussetzungen muss die Elektroanlage keinen Explosionsschutz haben. Es besteht Brandgefahr."
            Zuletzt geändert von Thomas M.; 19.08.2022, 07:07.

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            • Michael Sommer
              Lox Guru
              • 25.08.2015
              • 1976

              #8
              Hallo Miteinander,
              @Iksi
              @Thomas.M

              Genau für diese Fragen wollte ich Klarheit von meinem TÜV-Man Anfang Mai, der zur Wiederkehrenden Prüfung vor Ort war erhalten. Die Antwort war „Zone 0“ für die Heizöllagerbehälter. Zone 1 für den luftdichten Domschachtbereich.
              Auf meine Frage, warum das aber in vielen Fachthemen anders bzw. Unterschiedlich bewertet wird, hat er keine Antwort gewusst.

              Um Endgültig Klarheit zu erhalten, habe ich heute den zuständigen TÜV einmal anschrieben und um schriftliche Stellungnahme gebeten. Mal sehen was da herauskommt.
              Sind die Inhalte meines Beitrags falsch, was ich nicht hoffe, werde ich meine Beiträge entsprechend korrigieren bzw. löschen.

              Gruß Michael
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              • Thomas M.
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                • 25.08.2015
                • 3300

                #9
                Also innerhalb eines Benzintanks: Ja Zone 0, da geh ich mit, Domschacht Zone 1 und außen rund herum mit ~1m Radius Zone 2.
                Aber wie erwähnt, Dieseltank sicher nicht

                Löschen sollst nichts, so kann man immer nachvollziehen was wie wann an Gedankengängen war.
                Was am Ende unten rauskommt ist eine Gemeinschaftsarbeit und hat maximal geholfen.

                Kommentar

                • Michael Sommer
                  Lox Guru
                  • 25.08.2015
                  • 1976

                  #10
                  Hallo,
                  hier die Antwort zum Thema Explosionsschutz Heizöltank und Domschacht von meinem TÜV-Sachverständigen:
                  "Bei der unterirdischen Lagerung von Heizöl wird im Domschacht, wie sie bereits vermutet haben, aufgrund des relativ hohen Flammpunktes von Heizöls keine Explosionsschutzzone ausgewiesen."


                  Ich würde dazu sagen: Mit dem eigensicheren Stromkreis bin ich auf der sicheren Seite, auch wenn es mal durch den metallenen Domschachtdeckel (isoliert mit Armaflex) eventuell noch heiß wird oder das Heizöl nicht der oben referenzierten Güte entspricht. Zurückbauen werde ich nichts, da meine Installation deutlich unter dem Flammpunkt arbeitet und auch im Kurzschlussfall sicher Strom-und Spannung begrenzt bzw. die Endschalterleitung abschaltet.

                  Gruß Michael
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